Die verschiedenen Aal Typen

Bei Anglern hat sich eine Klassifizierung der Aale in zwei Kategorien eingebürgert. Es wird meist von Breitkopf- und Spitzkopfaalen gesprochen. Wie sich allerdings zu Beginn des 21. Jh. gezeigt hat, sind diese zwei Arten keine unterschiedlichen biologischen Spezies.

Die unterschiedliche Ausformung der Köpfe dürfte einzig und alleine auf Ernährungsgewohnheiten zurückzuführen sein. Gänzlich gesicherte Beweise wurden dafür jedoch noch nicht gefunden. Für uns Angler ist jedoch interessant, dass Breit- und Spitzkopfaale unterschiedliche Köder bevorzugen:

Der Spitzkopfaal

Der lange, schlangenartige Körper des Fisches geht direkt in den Kopf über. Wie bei allen Aalen ist der Oberkiefer etwas kürzer ausgeformt als der Unterkiefer. Beim Spitzkopfaal läuft der Kiefer spitz nach vorne zu.

Dadurch ist das Maul relativ klein, was zur Folge hat, dass zu den bevorzugten Mahlzeiten des Spitzkopfaals Würmer, Schnecken, Maden und frisches Aas gehören.

kopfform_spitzkopfaal

Der Breitkopfaal

Im Unterschied zum Spitzkopfaal verfügt der Breitkopfaal über einen breiten Kiefer, welcher sich nicht nach vorne hin verengt. Optisch unterscheiden sich die beiden Typen also nur in ihrer Kopf- und Kieferform.

Das breite Maul bringt aber auch eine veränderte Ernährung mit sich. So fressen Breitkopfaale auch sehr gerne kleine Fische. Nur selten gehen die Aale allerdings aktiv auf die Jagd, vielmehr bevorzugen sie sterbende oder bereits tote Beutefische.

kopfform_breitkopfaal

Der Lebenszyklus von Aalen

Weideblattlarven

Aale gehören zu jenen Fischen, welche zum Laichen in den Atlantik ziehen. Die auch Weideblattlarven genannten Larven benötigen in etwa drei Jahre, um in die europäischen Süßgewässer zu gelangen. Während dieser Zeit erfolgt die Entwicklung zu den sogenannten Glasaalen mit einer Größe von bis zu sieben Zentimeter.

Das Rätsel um die

Da die fast durchsichtigen jungen Aale für lange Zeit nicht als Jungtiere erkannt wurden, war die Fortpflanzung der Tiere ein unlösbares Rätsel. Aristoteles soll beispielsweise davon überzeugt gewesen sein, dass Aale in ihrer erwachsenen Form aus dem Schlamm gekrochen kommen.

Fortpflanzung des Aal

In weiterer Folge schwimmen die Aale flussaufwärts, um ihre Heimatgewässer zu erreichen. Hier verbringen sie den größten Teil ihres Lebens, bis sie im Alter von sechs bis fünfzehn Jahren geschlechtsreif werden, um zurück in den Ozean zu wandern.

In dieser Zeit können die Fische unglaubliche Strecken von bis zu 5000 Kilometer zurücklegen, ohne Nahrung zu sich zu nehmen. Nachdem die Laichgründe in der Sargassosee erreicht und der Laich abgelegt wurde, sterben die erwachsenen Aale und der Zyklus beginnt erneut.

Ausnahmen

In seltenen Fällen erreichen Aale nicht die Geschlechtsreife und es erfolgt auch keine Wanderung. Dies Tiere können ein beeindruckendes Alter von bis zu 100 Jahren erreichen. Viele Angelgewässer unterstützen inzwischen den natürlichen Bestand der Aale, indem Aale eingesetzt werden, um so ein Aussterben zu verhindern.

Leider lassen sich Aale nach wie vor nicht künstlich züchten. Allerdings können Jungtiere eingefangen und aufgezogen werden, um so gezielt die Population der Aale aufrecht zu erhalten.

Natürlicher Lebensraum des Aal

Der natürliche Lebensraum des Europäischen Aals sind die großen Ströme. Doch auch in zahlreichen Seen sind Aale heimisch. Dies ist auf mehrere Gründe zurückzuführen. Einerseits können die Fische durch gezielten Besatz in Seen ohne direkte Verbindungen zu den großen Strömen gelangen. Andererseits ist es möglich, dass die Fische nach Hochwasser und damit verbundenen Überflutungen in Seen gewandert sind.

natuerlicher_lebensraum_aal

Denn Aale können überraschenderweise tatsächlich für längere Zeit auf Land leben und hier sogar größere Strecken mit ihren schlangenähnlichen Bewegungen zurücklegen. Den benötigten Sauerstoff nehmen sie in dieser Zeit über ihre Haut auf.

Das Fressverhalten des Aal

Aale gelten als Allesfresser. Dennoch sind sie sehr sensibel, was ihre Nahrungsauswahl betrifft. Entgegen vieler Annahmen sind Aale keine typischen Aasfresser. Denn alles, was alt ist und bereits zu verwesen begonnen hat, wird mit Sicherheit vermieden. Dennoch sind frische Schlachtabfälle und Innereien sehr beliebt.

Der Aal gilt nicht als guter Jäger. Er sucht sich daher bevorzugt Nahrung, welche ohne großen Aufwand erbeutet werden kann. Dazu gehören Würmer, Schnecken, Larven, sterbende Fische und vor allem Laich. Diese Beute spürt er mit seiner unvergleichbaren Nase auf. Nicht umsonst gilt der Aal als der Hund unter den Fischen. Selbst schwache Gerüche können über weite Strecken hinweg verfolgt werden.

Der Einfluss des Mondes

Nicht jede Nacht ist gut geeignet für den Aalfang. Wähle am besten eine mondlose Nacht nach einem schwülen Sommertag, um die Chancen auf Erfolg zu maximieren.

Aale starten ihre Aktivitäten meist kurz nach der Dämmerung. Üblicherweise gelten die Stunden zwischen Dämmerung und Mitternacht als die beste Zeit, um auf Aale zu angeln. Doch sind auch spätere Bisse keine Seltenheit. An stehenden Gewässern verlagert sich die Hauptaktivität etwas nach hinten. Hier ist die Zeit zwischen Mitternacht und der Morgendämmerung zu bevorzugen.

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In einen wahren Fressrausch verfallen die Fische, wenn ein starker Wetterumschwung stattgefunden hat. Vor allem nach stürmischen Tagen können sehr viele Aale gehakt werden.

Allerdings wirkt sich auch der Mond auf das Fressverhalten aus. So kann als allgemeine Regel angeführt werden, dass Aale umso hungriger sind, je weniger Mondlicht sichtbar ist. Bei Vollmond gilt es als beinahe unmöglich, Aale zum Beißen zu bewegen.