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Das Aal Angeln, so klappts

Das Aal Angeln ist zwar nicht die bekannteste heimische Angelart. Was vielleicht daran liegen mag, dass die Aale weniger kampfstark sind als Karpfen, weniger eindrucksvoll als Hechte, oder schwieriger zu fangen als Barsche oder Forellen? Dennoch kann das Aal angeln äußerst unterhaltsam und befriedigend sein. Wir bieten dir sämtliche Informationen rund um Aale, das gezielte Angeln auf sie und geben dir Ratschläge zu den besten Montagen, der richtigen Ausrüstung, Köder und vieles mehr.

Die Vorbereitung auf den Ausflug zum Aalangeln:

Nachdem du dich dafür entschieden hast, es einmal gezielt auf Aale zu versuchen, gilt es selbstverständlich, sich bestmöglich darauf vorzubereiten. Der erste Schritt hierbei ist die Wahl des passenden Gewässers. Aale kommen sowohl in Bächen und Flüssen als auch in Teichen und Seen vor und sind in der Masse der heimischen Angelgewässer vorhanden. Die Anzahl der Aale unterscheidet sich allerdings erheblich. Auch die Größe der zu erwartenden Fische kann sehr unterschiedlich ausfallen.

Aalbestand im Gewässer?

Falls du Zweifel hast, ob sich ein Gewässer zum Aalangeln eignet, frag beim lokalen Angelverein oder im Angelladen nach.

Ebenso solltest du dich auch bezüglich Schonzeiten und Schonmaßen erkundigen. Die folgende Liste gibt dir einen Überblick über die gesetzlichen Regelungen der einzelnen Bundesländer. Die vereinzelte Gewässer weisen jedoch noch detailliertere Regeln auf, welche von den betreuenden Angelvereinen aufgestellt werden.

Übersichtsliste Schonzeiten und Mindestmaße Aal 2021

Bundesland Mindestmaß Schonzeit
Baden-Württemberg Ganzjährig, Ausnahme an Teilen des Rheins und der Neckar
Bayern 50 cm
Berlin 50 cm
Brandenburg 50 cm
Bremen 45 cm
Hamburg 45 cm, maximal erlaubte Größe 75 cm
Hessen 50 cm 1.10.-1.03.
Mecklenburg-Vorpommern 50 cm 1.12.-28.02.
Niedersachsen 35 cm (45 cm an der Küste)
Nordrhein-Westfalen 50 cm 1.10.-1.03.
Rheinland-Pfalz 50 cm Nur in bestimmten Gewässern die sogenannte Frühjahrsschonzeit
Saarland 50 cm
Sachsen 50 cm
Sachsen-Anhalt 50 cm
Schleswig-Holstein 50 cm
Thüringen 45 cm

Hast du dich für ein Angelgewässer entschieden, kannst du damit beginnen, deine Ausrüstung zusammenzustellen. Neben einer stabilen Rute mit einer leistungsstarken Rolle solltest du einen gummierten Kescher mit feinen Maschen, Handschuhe, einen Kübel für die gefangenen Fische, einen Aaltöter und natürlich auch eine Lampe mitnehmen. Hier geben wir dir Informationen zur benötigten Ausrüstung im Detail.

Je nachdem, in welchem Gewässer du angelst, wird es Unterschiede bei der empfehlenswerten Montage geben. Eine grobe Unterscheidung kann zwischen Grundangeln und Posenangeln getroffen werden. Genauere Vorschläge für gute Aalmontagen findest du Hier.

Einer der wichtigsten Punkte bei jedem Angelausflug stellt natürlich der passende Köder dar. Beim Aalangeln kannst du auf eine Vielzahl an unterschiedlichen Ködern zurückgreifen. Am besten haben sich verschiedene Würmer und Köderfische bewährt. Ein Geheimtipp sind Garnelen. Doch auch Krebse, Schnecken und allerlei sonstige Dinge können Aale überlisten. Wir haben für dich die besten Aalköder im Detail begutachtet.

Das Aalangeln: Endlich am Gewässer angekommen

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Nach einer guten Vorbereitung kommst du endlich in den Genuss, den Aalen nachzustellen. Da Aale nachtaktive Fische sind, ist es empfehlenswert, den Angelplatz bereits am späteren Nachmittag zu beziehen und es sich für die kommende Nacht bequem machen.

Vorbereitung für die Dunkelheit

Achte darauf, alle nötigen Utensilien griffbereit zu lagern, sodass du sie auch in der Nacht im Lampenlicht schnell und sicher findest. Deine Lampe trägst du am besten immer direkt bei dir.

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Überlege dir, an welchen Plätzen du mit Aalen rechnest. Die Fische bevorzugen in fließenden und stehenden Gewässern unterschiedliche Plätze. Hier findest du hilfreiche Tipps, um die besten Aalplätze aufzuspüren. Du kannst nun bereits damit beginnen, die Aale ein wenig anzufüttern. Sehr gut dafür geeignet sind Protein-Pellets, aber auch viele andere Köder bieten sich dazu gut an. Möchtest du mit Köderfischen, Krebsen oder anderen Ködern angeln, welche du direkt am Gewässer sammeln bzw. fangen kannst, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür.

Spätestens nun wirst du auch deine Angelruten und die gewünschten Montagen bereit machen. Es bietet sich an, wenn du dir noch bei Tageslicht einen Überblick über den Verlauf des Gewässergrundes machst. So kannst du beim Posenangeln die passende Tiefe einstellen, findest aber auch potenzielle Aalplätze entlang von Bodenkanten.

Mit 2 Ruten auf Aal

Beim Aalangeln hat sich das Angeln mit zwei Ruten bewährt. So kannst du nicht nur verschiedene Plätze testen, sondern verschaffst dir auch einen Überblick darüber, welcher Köder gerade am besten funktioniert.

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Der Aalbiss

Nun ist es soweit. Endlich der erste Biss. Gib dem Aal kurz Zeit, damit er den Köder – und damit verbunden natürlich auch den Haken – gut schlucken kann. Nimmt der Fisch ordentlich Schnur von der Leine, ist es Zeit für einen starken Anschlag.

Im kommenden Drill solltest du versuchen, den Fisch so schnell wie möglich vom Gewässergrund zu lösen. So verhinderst du, dass sich der Aal an Hindernissen festsetzen kann. Versuche, den Fisch schnell ans Ufer zu bekommen. Du solltest allerdings damit rechnen, dass vor allem kapitale Aale mehrmals recht heftigere Gegenwehr leisten können.

Das Anlanden des Aals

Aale sollten immer mit einem feinmaschigen Kescher gelandet werden. Wenn du den Aal erfolgreich an Land gebracht hast, solltest du einen Aal immer nur mit Handschuhen oder einem Lappen angreifen, denn diese Fische sind außergewöhnlich rutschig.

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Löse den Haken am besten über einen Kübel. Rutscht dir der Aal aus der Hand, landet der Fisch dennoch im Sicheren. Möchtest du deinen Fang mitnehmen, solltest du ihn entsprechend der Mindestmaße überprüfen.

Ist es gesetzlich erlaubt, so solltest du nun den Aal töten. Dies ist deutlich schwieriger als bei sonstigen Fischen. Es ist nötig, dem Aal das Rückgrat mit einem gezielten Stich zu durchtrennen. Dazu sollte ein sogenannter Aaltöter verwendet werden. Achte auch darauf, dass du nicht in direktem Kontakt mit dem Blut kommst. Denn Aalblut ist giftig und sollte niemals eingenommen oder in Berührung mit deinen Schleimhäuten kommen. Alles weitere zum richtigen Umgang mit dem Aal findest du Hier.

Gratulation, du hast nun hoffentlich einen erfolgreichen Angelausflug auf Aale hinter dir. Hier haben wir dir noch einige Tipps zur Weiterverarbeitung der Fische zusammengestellt.

Weitere Tipps & Tricks, sowie Punkte, die du vermeiden solltest

Die feine Aalnase

Aale suchen ihre Nahrung mit ihren empfindlichen Geruchsorganen. Sie nehmen jegliche Veränderung an Gerüchen über weite Strecken wahr. Dies kannst du mit intensiv riechenden Ködern ausnützen. Allerdings können auch Nikotin, Insekten- oder Sonnenschutzreste an deinen Händen den Köder unnatürlich und damit uninteressant wirken lassen.

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Vibrationen und Licht

Aale sind sehr sensible Fische. Sie reagieren stark auf Vibrationen im Boden. Versuche daher, dich so leise wie möglich zu bewegen. Es kann auch hilfreich sein, den Angelplatz einige Meter weiter entfernt aufzuschlagen. Außerdem heißt es, dass Aale negativ auf Helligkeit reagieren. Es ist jedoch unklar, ob dies wirklich zutreffend ist. Um auf Nummer Sicher zu gehen, sollte künstliches Licht nur in dringenden Fällen eingeschaltet werden.

Viele Fehlbisse

Falls du viele Bisse hast, aber keine Fische haken kannst, liegt dies vermutlich an deinem Köder. Entweder ist er schlecht montiert, oder er ist zu groß.

Dies ist dann der Fall, wenn im Gewässer viele Spitzkopfaale vorhanden sind. Diese haben nur ein kleines Maul und können größere Happen nicht auf einmal fressen.

Du bist jedoch auf einem sehr guten Weg, da die Aal deinen Köder fressen.

Halten des Aals

Die Fische sind dir einfach zu glitschig? Trotz Handschuhen hast du Probleme, Aale in Griff zu bekommen und den Haken zu lösen? Versuche, den Fisch auf Zeitungspapier abzulegen. Hier hat er große Probleme, sich gut zu bewegen und das Papier nimmt viel von der rutschigen Schleimschicht auf.